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Vollversammlung

IHK-Vollversammlung wählt Christian Jöst zum neuen Präsidenten

Christian Jöst ist neuer Präsident der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar. Die Vollversammlung der IHK Darmstadt hat Jöst am Dienstagabend einstimmig in das höchste Ehrenamt der IHK Darmstadt gewählt. Der Odenwälder Unternehmer folgt auf Matthias Martiné, der sein Amt plangemäß beendet hat.

Pressemeldung vom 18. Juni 2025

Der 50-jährige Geschäftsführer der Jöst Abrasives GmbH aus Wald-Michelbach (Kreis Bergstraße) ist seit 2019 Mitglied des Präsidiums. Als Präsident der IHK Darmstadt vertritt er das Gesamtinteresse der südhessischen Wirtschaft nach außen. So fordert er unter anderem eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik: „Wir brauchen wieder eine freie soziale Marktwirtschaft, die vor allem frei ist von Regelungswut und einem Verordnungs-Klein-Klein. Wir brauchen als Unternehmerinnen und Unternehmer wieder Freiräume, Wirtschaft selbst zu gestalten.“ Aus eigener unternehmerischer Erfahrung und Gesprächen mit zahlreichen Unternehmer*innen weiß er, wie hemmend Bürokratie und Regulierung auf die Konjunktur wirken.
„Innovative Produkte und Dienstleistungen sind nicht das Ergebnis von Gesetzen und Genehmigungsverfahren, sondern einer leistungsstarken, kreativen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft“, sagt IHK-Präsident Jöst. „Leider hat die Politik in den vergangenen Jahren Regulierung mit Gestaltung verwechselt. Die Wirtschaft braucht leistungsstarke und verlässliche Rahmenbedingungen.“ Doch blickt der frisch gewählte Präsident zuversichtlich in die Zukunft: „Gemeinsam und im Dialog schaffen wir die Kehrtwende, die dazu führt, dass die Lust wieder steigt, am Standort Deutschland - am besten bei uns in Südhessen - zu investieren. Dann können wir uns als Gesellschaft auch die Errungenschaften leisten, für die die ‚soziale‘ Marktwirtschaft steht“, so der IHK-Präsident.

In der Region mit Familienunternehmen tief verwurzelt

Christian Jöst, der das auf Schleif- und Reinigungssysteme spezialisierte Familienunternehmen Jöst Abrasives GmbH gemeinsam mit seinem Bruder führt, ist vielfach ehrenamtlich engagiert. Unter der Ampel war er Mitglied im Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung – als einziger Unternehmer. In dem Gremium hat er sich unter anderem dafür stark gemacht, nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, ohne dabei Unternehmen mit Berichtspflichten und bürokratischen Auflagen über Gebühr zu belasten. Ferner ist der Odenwälder Jöst im Vorstand der Strahlemann-Stiftung aktiv und unterstützt das Magazin „My Odenwald“. Seine Alpaka-Herde bezeichnet er als umweltfreundlichen Rasenmäher. Jöst ist tief in der Region verwurzelt und beschreibt sich als überzeugten Europäer.

Abschied von Matthias Martiné nach 16 Jahren IHK-Engagement

Christian Jöst folgt auf Matthias Martiné, der sich seit 16 Jahren, davon mehr als sechs Jahre als Präsident, für die Interessen der heimischen Wirtschaft starkgemacht hat. In seiner sechsjährigen Amtszeit hatte Martiné es mit herausfordernden Themen zu tun: Corona Krise, Ukraine Krieg, Energieengpässe und Rezession gingen fließend ineinander über. Trotz Krisenmodus verlor der Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt Mainz nie die Zuversicht und auch nicht die Beharrlichkeit, sich auf allen politischen Ebenen für die Interessen der südhessischen Wirtschaft einzusetzen.
In seiner Amtszeit hat Matthias Martiné gemeinsam mit der Vollversammlung die inhaltliche Ausrichtung der IHK-Arbeit über zwei Legislaturperioden geprägt. Thematisch setzte die IHK unter Martiné Schwerpunkte auf Transformation und Zukunftsfähigkeit der Region. Daher spielte die Zukunft der Innenstädte genauso eine Rolle wie der demografische Wandel und der Fachkräftemangel. Die Folgen von Sustainable Finance und der Green Deal beschäftigten ebenfalls die Programmatik der IHK. Passend dazu erarbeitete die IHK Darmstadt aktuelle industriepolitische Positionen und erneuerte mit Leitlinien das Selbstverständnis für einen ehrbaren Kaufmann. Ferner wurde unter Martinés Ägide die Zusammenarbeit in den beiden Metropolregionen Rhein-Neckar (MRN) und Rhein-Main (PERFORM) deutlich intensiviert. Für das gemeinsam mit der Stadt Darmstadt etablierte Gründerzentrum HUB31 konnten die Technische Universität und die Hochschule als neue Gesellschafter gewonnen und die Zusammenarbeit im Gründer- Ökosystem der Region weiter gefestigt werden. Sein Amt beendete Martiné aus beruflichen Gründen plangemäß zum 17. Juni 2025. Mit stehendem Applaus wurde er von der Vollversammlung am Dienstagabend verabschiedet.
Pressekonferenz zur Zeller Brücke

„Wir brauchen einen belastbaren Zeitplan für den Ersatzneubau“

Minister Kaweh Mansoori hat an der gesperrten Zeller Brücke eine Pressekonferenz gegeben. IHK-Geschäftsbereichsleiter Daniel Theobald kommentiert die neuen Informationen seitens des Ministeriums.

Statement vom 4. Juni 2025

„Wir begrüßen, dass sich der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori persönlich der Zeller Brücke an der B45 annimmt und sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht hat“, kommentiert Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter für Unternehmen und Standort der IHK Darmstadt, die heutige Pressekonferenz des Ministers an der gesperrten Brücke. Positiv bewertet der Verkehrsexperte der IHK, dass es bereits einen Zeitplan für den Abriss der Brücke gibt, sodass bis Ende der Sommerferien die Odenwaldbahn absehbar wieder auf der Strecke weiterfahren kann. „Das ist ein wichtiges Signal für Pendler und Arbeitgeber“, so Theobald.
Die Ankündigung Mansooris, dass auf ein Planfeststellungsverfahren für den Ersatzbau verzichtet werden soll, spreche für ein beschleunigtes Verfahren. „Dennoch braucht es schnell einen belastbaren Zeitplan für den Ersatzneubau“, erinnert Theobald an die IHK-Forderung nach einem Neubau in Rekordzeit – nach Vorbild der Brücke im italienischen Genua.
„Die Konzentration der Kapazitäten auf die Zeller Brücke ist aktuell natürlich sehr zu begrüßen, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Wir sollten das Beispiel nutzen, um für weitere Brücken und wichtige Infrastrukturen mit Sanierungsstau zu lernen. Wir brauchen mindestens Sanierungszeitpläne für alle Brückenbauwerke, damit plötzliche Sperrungen nicht mehr den Verkehr und damit auch die Wirtschaft bremsen“, sagt Daniel Theobald.
Die Konzentration der Kapazitäten auf die Zeller Brücke ist aktuell natürlich sehr zu begrüßen, um Geschwindigkeit aufzunehmen.

Dr. Daniel Theobald

Wichtig sei aus Sicht der Wirtschaft aber auch die Botschaft, dass der betroffene Teil des Odenwaldkreises durch die Sperrung nicht vom Rest des Kreises abgeschnitten ist. „Die Umleitungen kosten Zeit und sind sicher auch eine Belastung vor Ort und für Kunden. Aber es gibt funktionierende Umleitungen, so dass jedes Unternehmen weiterhin erreichbar ist“, sagt der IHK-Geschäftsbereichsleiter.
Betriebliches Mobilitätsmanagement

Vorbildlich mobil: Riese & Müller ausgezeichnet

Die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar und die Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt Rhein Main (ivm) zeichnen den E-Bike-Hersteller Riese & Müller aus Mühltal wiederholt als „Vorbildlich mobil“ aus.

Pressemeldung vom 3. Juni 2025

Zum zweiten Mal erhält das Unternehmen Riese & Müller das Prädikat „Vorbildlich mobil“ – eine Auszeichnung, die die IHK Darmstadt Rhein Main Neckar gemeinsam mit der ivm vergibt. Der E-Bike-Hersteller hat mit Hilfe des Programms „Besser zur Arbeit“ zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement eine Beschäftigtenbefragung durchgeführt, um sich ein aktuelles Bild über die Mobilität auf Arbeitswegen zu machen. Auf Basis der Ergebnisse wurde dann das Auditgespräch durchgeführt. Alle vereinbarten Ziele wurden erreicht und die geplanten Maßnahmen umgesetzt. Themenschwerpunkte im Auditverfahren waren Elektromobilität im Fuhrpark und Ladeinfrastruktur, Ausstattung der Umkleiden für Beschäftigte sowie weitere Service- und Informationsangebote. Das Re-Audit hat eine Gültigkeit von fünf Jahren.
„Riese & Müller ist als E-Bike-Hersteller nicht nur Akteur, sondern lebt vor, wie Mobilität konsequent von den Nutzerinnen und Nutzern her gedacht werden kann. Als Mobilitätsanbieter ist das Unternehmen eine wichtige Stimme weit über die Region hinaus und setzt sich zum Beispiel für gute Radinfrastruktur sowie ganzheitliche Mobilitätslösungen ein“, sagt Dr. Daniel Theobald, Geschäftsbereichsleiter Unternehmen und Standort der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar.
Dr. Sandra Wolf, CEO von Riese & Müller, zeigte sich besonders glücklich über die hohe Anzahl an Mitarbeitenden, die mit dem Rad zur Arbeit fahren. Gleichzeitig betonte sie die umfassende Perspektive des Unternehmens auf das Thema: „Als Arbeitgeber denken wir Mobilität immer ganzheitlich – im Mix verschiedener Verkehrsmittel, passend zu den individuellen Wegen und Bedürfnissen. Dass dieses Engagement nun erneut mit dem Prädikat ‚Vorbildlich mobil‘ ausgezeichnet wurde, macht uns stolz – und bestärkt uns auf unserem Weg.“
Auch in Zukunft möchte das Unternehmen das betriebliche Mobilitätsmanagement ausbauen. Dieses langfristige Engagement lobte Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm: „Mit der Umsetzung allein ist es nicht getan – ebenso wichtig ist es, die Maßnahmen und deren Umsetzung dauerhaft im Blick zu behalten und die Wirksamkeit zu prüfen. Auch bei diesem wichtigen Schritt unterstützt unser Programm Arbeitgeber.“
Über das Audit „Betriebliches Mobilitätsmanagement“
Das Audit „Prädikat Vorbildlich mobil“ ist ein Angebot der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar sowie der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt Rhein Main (ivm). Es bietet Unternehmen die Möglichkeit, nachhaltige Mobilitätsstrategien zu entwickeln und deren Umsetzung verbindlich zu gestalten. Das Programm „Besser zur Arbeit“ unterstützt öffentliche und private Arbeitgeber sowie Hochschulen bei der Erarbeitung eines passgenauen Mobilitätskonzepts. Weitere Informationen auf der Website “Besser zur Arbeit”.